Angehörige zwischen Belastung und Ressource

Inhalte: Im Verlauf der letzten Jahrzehnte hat sich die Rolle von Angehörigen in der psychiatrisch-psychotherapeutischen und neurologisch-neuropsychologischen Versorgung stark verändert. Sie sind eine wichtige Stütze und gleichzeitig oft selbst stark belastet. Viele Institutionen und Behandelnde haben erkannt, dass Angehörige Einbezug und Unterstützung benötigen. Unter anderem aufgrund fehlender Ressourcen, mangelnder Schulung im Umgang mit Mehrpersonensettings oder aus Gründen der Schweigepflicht findet der Einbezug jedoch nach wie vor oft noch nicht statt.

Dieses Seminar vermittelt ein vertieftes Verständnis für Rollen, Belastungen und Anliegen von Angehörigen in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung und zeigt praxisnahe Wege auf, wie deren Einbezug in den Behandlungsprozess in verschiedenen Settings gelingen kann. Das Mitbringen eigener Fallbeispiele ist ausdrücklich erwünscht.

• Definitionen «Angehörige»
• Geschichte der Angehörigenbewegung und aktuelle Situation, Qualitätsstandards
• Rollen, Belastungen, Themen und Anliegen von Angehörigen
• Arten von Angehörigkeit und ihre Themen (u. a. Kinder psychisch kranker Eltern)
• Verschiedene Formen des Einbezugs von Angehörigen und von verschiedenen Settings
• Unterstützung für Angehörige außerhalb des Behandlungssettings
• Fallbeispiele, Rollenspiele zum Üben

Das Besondere an diesem Kurs

Kennen Sie noch die «Harald-Schmidt-Show»? So ähnlich werden wir mit Ihnen ins Gespräch kommen. Die Expertin Andrea Rufer führt uns durch den Kurs und der «side kick» Gerhard Müller wird - wie damals Manuel Andrack – aus seiner praktischen Erfahrung in der «neurologisch-neuropsychologischen Welt» Fragen stellen, auch mal was nebenbei im Internet recherchieren und ab und zu einen Kommentar abgeben. Wir freuen uns auf die sicherlich lebhafte Diskussionsrunde!

Einen kleinen Vorgeschmack können Sie bei unserem kostenlosen Online-Teaser mit den beiden Dozent:innen erhalten. Melden Sie sich gleich für einen der beiden Termine an: 07.05.2026: 17.15-18 Uhr (Online) oder: 24.09.2026: 12.15-13 Uhr (Online)

Literatur:

Scherer, E & Lampert, T. 2017. Angehörige in der Psychiatrie. Basiswissen. Psychiatrie-Verlag GmbH.

Weitere Literatur wird vor Ort vermittelt.

Zu den Personen:

Lic. phil. Andrea Rufer ist als eidgenössisch anerkannte Psychotherapeutin und zertifizierte systemische Supervisorin in eigener Praxis (www.praxis-rufer.ch) tätig. Sie beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit dem Thema Angehörige in der psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung, hat eine Fachstelle für Angehörige und das schweizweit erste spezifische Angebot für Kinder psychisch kranker Eltern mit aufgebaut und war fünf Jahre lang Beirätin im Netzwerk Angehörigenarbeit Psychiatrie (NAP).

Der Neuropsychologe Dipl.-Psych. Gerhard Müller ist Inhaber der Praxis für Klinische Neuropsychologie (www.neuropsychologie.de) in Würzburg. Er ist seit vielen Jahren als Therapeut, Gutachter, Supervisor und Berater tätig. Schon in seiner Zeit in der Neurologischen Rehaklinik hat er den Kontakt zu Angehörigen gesucht und später in seiner ambulanten Praxis den Einbezug Angehöriger zum alltäglichen Standard gemacht.