Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen nach Hirnschädigung

Einführung: Verhaltensstörungen nach einer Hirnschädigung können sowohl in der Akut- und Postakutphase, als auch nach Abschluss der Rehabilitation auftreten. Sie können unmittelbare Folge der Hirnschädigung sein oder dysfunktionale Reaktionen auf die durch die Hirnschädigung eingetretenen Veränderungen darstellen. In der begrifflichen Terminologie ergibt sich eine Vielfalt und Unklarheit. Thema dieses Workshops sind Verhaltensstörungen in den Bereichen Verletzen sozialer Regeln, reduzierte Impulskontrolle, Apathie, mangelnde Empathie und gestörtes Kommunikationsverhalten.

Ziel der Veranstaltung: Es soll Sicherheit im diagnostischen und therapeutischen Handeln bei Patienten mit Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen vermittelt werden.

Inhalte: Zu Beginn erfolgt eine begriffliche und theoretische Einordnung. Neben Störungen der Krankheitswahrnehmung werden das Verletzten sozialer Regeln, Störungen von Antrieb und Empathie, Störungen des Kommunikationsverhaltens sowie der Impulskontrolle thematisiert, ergänzt durch Anregungen für die Arbeit im Team und mit den Angehörigen.

Schwerpunkte der Fortbildung sind die verhaltenstherapeutische Diagnostik (Verhaltensanalyse) und das verhaltenstherapeutische Herangehen. Anhand von Fallbeispielen werden Behandlungsbausteine geübt, in Kleingruppen erarbeitet und durch praktischen Übungen (Rollenspiele) zu einzelnen Interventionen ergänzt.

Didaktik: Die Thematik wird durch Vorträge eingeführt und anhand von konkreten Übungen und Interventionen angewendet. Mittels Fallbeispielen, die auch gerne von den Teilnehmer*innen eingebracht werden können, wird das diagnostische und therapeutische Handeln vertieft.

Kursbegleitende Literatur:

• Thöne-Otto, A.; Schellhorn, A.; Wenz, C. (2018). Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen nach Hirnschädigung; in Fortschritte der Neuropsychologie, Band 18. Hogrefe
• Gauggel, S. (2016). Störungen der Krankheitseinsicht. In: Fortschritte der Neuropsychologie, Band 16. Hogrefe
• Müller, S.V. (2013). Störungen der Exekutivfunktionen. In: Fortschritte der Neuropsychologie, Band 13. Hogrefe

Stimmen unserer Teilnehmer:innen:

„Ich hatte dieses Kursthema bei neuroraum vorgeschlagen und habe mich sehr gefreut, dass es nun angeboten wurde! Meiner Meinung nach ein Thema, das bisher in der Weiterbildung zu kurz gekommen ist.“

„Ich fand die Übungen toll. Auch war es hilfreich viele Tipps und Behandlungsmöglichkeiten/-material und Vorschläge erhalten zu haben.“

„Sowohl die Präsenzveranstaltung als auch der theoretische Teil im Onlineseminar haben mir richtig gut gefallen. Ich habe keine Verbesserungsvorschläge! Ich konnte viel für die Praxis mitnehmen, vielen Dank.“

Zur Person: Frau Dipl.-Psych. Anne Schellhorn ist nach Tätigkeit in der stationären Rehabilitation seit 10 Jahren in der Praxisgemeinschaft Neuropsychologie in München als Neuropsychologin und Supervisorin tätig. Ihre Schwerpunkte sind die berufliche Wiedereingliederung hirnorganisch beeinträchtigter Menshen sowie die Behandlung von hirnorganisch bedingten Verhaltensstörungen.

Frau Dipl.-Psych. Conny Wenz ist seit über 25 Jahren in der Praxisgemeinschaft Neuropsychologie München als Neuropsychologin, Verhaltenstherapeutin und Supervisorin tätig. Ihre Schwerpunkte liegen bei Verhaltensstörungen, reduzierter Belastbarkeit und Psychotherapie mit Aphasiepatienten.