Reduzierte Belastbarkeit – neuropsychologische Behandlungsansätze

Seit Aaronson (1999) wird reduzierte Belastbarkeit nach SHT oder Schlaganfall als multidimensionales Konstrukt definiert, das mit einer Erhebung subjektiver Beschwerden erfasst wird. Dabei wird von einer hohen Prävalenzrate (50-80%) ausgegangen, sowie von einer Chronifizierung bei einer Teilgruppe von Betroffenen 18 Monate nach Hirnschädigung.

Ziel der Veranstaltung
Es soll Sicherheit im diagnostischen und therapeutischen Handeln bei Patienten mit reduzierter Belastbarkeit, sowohl im einzel- als auch im gruppentherapeutischen Kontext vermittelt werden.

Inhalte
Nach einem kurzen Überblick über die aktuelle Literatur zum Thema, sowie einem kurzen Überblick zur Diagnostik von reduzierter Belastbarkeit, liegt der Schwerpunkt der Fortbildung auf der Vorstellung von Behandlungsbausteinen (Psychoedukation, Aufbau eines störungsangemessenen Leistungsverhaltens, Entwickeln einer realistischen Zukunftsperspektive inkl. beruflichen Wiedereingliederung, Abbau des sozialen Vermeidungsverhaltens, kognitive Umstrukturierung von Leistungskognitionen, Erlernen von Pausentechniken), sowie der Vorstellung eines gruppentherapeutischen Ansatzes (Achtsamkeitstraining).

Didaktik
Die Thematik wird durch Vorträge eingeführt und anhand von konkreten Interventionen das therapeutische Vorgehen erläutert. Mittels Fallbeispielen, die auch gerne von Teilnehmern eingebracht werden sollen, wird das therapeutische Handeln vertieft und durch Übungen angeleitet.

Kursbegleitende Literaturempfehlungen

• Ponsford, J. L. et. al. (2012). Fatigue and sleep disturbance following traumatic brain injury – their nature, causes, and potential treatments. J Head Traum Rehabil, 27 (3), pp 224-233
• Johansson, B.; Bjuhr, H.; Rönnbäck, L. (2012). Mindfulness-based stress reduction (MBSR) improves long-term mental fatigue after stroke or traumatic brain injury. Brain Injury, 26 (13-14), pp 1621-1628

Stimmen unserer TeilnehmerInnen:

"Ein fantastisches Seminar! Mir hat die Veranstaltung in allen Aspekten wunderbar gefallen. Wundervolle Mischung aus Übungen, Selbstreflektion, Supervisionsmöglichkeiten, Vortrag und Diskussion. danke für die durchgehend vorhandene Offenheit für Kommentare und Diskussionen aus dem Plenum.“
„Hinsichtlich der Referentin habe ich keine Verbesserungsvorschläge. Es war ein großartiges Seminar mit einer sehr kompetenten und menschlich angenehmen Dozentin mit viel Raum für interkollegialen Austausch und Fallbesprechungen.“

Zur Person:

Als Neuropsychologin, Verhaltenstherapeutin und Supervisorin ist Dr. Susanne Jürgensmeyer seit über 25 Jahren in der Praxisgemeinschaft Neuropsychologie München tätig. Ihre Schwerpunkte liegen bei der Behandlung von Menschen mit reduzierter Belastbarkeit, Epilepsie sowie dissoziativen Anfällen.